Gastgeberin des Jahres 2022 Bremen
Mit dem neu geschaffenen Tourismuspreis Bremen und Bremerhaven soll das nachhaltige, kreative und innovative Engagement von Akteur:innen im Bremen-Tourismus gewürdigt werden. Gesucht sind Formate, Projekte, Konzepte oder Angebote, welche authentisch und besonders sind und den Tourismus im Land Bremen zukunftsorientiert aufstellen.
Im Rahmen der Landestourismusstrategie Bremen 2025 ist das Ziel für Bremen und Bremerhaven, die städtischen Profile zu schärfen und nachhaltige und innovative Ansätze zu fordern und zu fördern. In den Kategorien „Typisch Bremen/Bremerhaven“, „Future Bremen/Bremerhaven“, „Nachhaltigkeit“ und „Gastgeber:in des Jahres“ wurde im Jahr 2022 pro Stadt ein Preis vergeben.
Zusätzlich wurde im Rahmen der Abendveranstaltung ein Ehrenpreis für besonderes Engagement verliehen.
Wir vom Juli liebt Kaffee haben uns für die Kategorie „Gastgeber:in des Jahres“ beworben und tatsächlich den Preis für Bremen geholt. Wie wir uns bewarben und was unsere Juli über die Preisverleihung denkt, erfahrt Ihr hier in einer kleinen Review 🙂
Ich hatte sofort das Gefühl: Okay, wir haben eine Chance. Das könnte genau unser Preis sein. Wir lieben einfach Gastgebertum.
Als klar war, dass wir tatsächlich unter den ersten fünf Nominierten sind, bin ich bereits innerlich ausgeflippt und habe das als halben Gewinn gesehen. Die Tage vor der Veranstaltung waren wahnsinnig aufregend, nichtsahnend wer mit uns nominiert ist. Ich habe es mir einfach so sehr für uns gewünscht.
Der Moment, als ich die besten Drei auf der Leinwand hinter unserem Laudator sah, erfüllte mich mit Stolz. Wir sind mit dem Atlantic Grand Hotel Bremen und der Freie Brau Union Bremen nominiert. Wir gehören zu den Besten Bremens. Wenige Momente später wurden wir als Sieger aufgerufen.
Ich erinnere mich an die zahlreichen Begegnungen und Glückwünsche der tollen Gäste, die mit auf der Veranstaltung waren. Ich hatte das Gefühl, dass sich alle wahnsinnig mit uns gefreut haben. Für sie war unser Gewinn wie selbstverständlich. „Natürlich seid ihr die Sieger“, das habe ich sehr oft an diesem Abend gehört. Die Motivation ist grenzenlos. Noch besser zu werden, nicht aufzugeben und weiter an uns und dem Café zu arbeiten. Es kann nicht mehr Wertschätzung geben als an diesem Abend.
Der Preis bzw. bereits die Bewerbung war für mich persönlich sehr emotional und eine echte Reise zurück in die Gründungs- und Eröffnungszeit. Es war verrückt alleine ein Café aufzumachen. Ohne riesiges Eigenkapital, ohne ein mehrköpfiges Team und ohne Geschäftspartner:in. Aber vom Gefühl her war ich keine Sekunde allein. Ich konnte meine „Lieben“ von meiner Idee überzeugen und so machten sie mit mir die Nächte durch, bis wir endlich alle Stühle geschliffen hatten 🙂 In erster Reihe immer Matti – ohne den es das Café vielleicht gar nicht mehr geben würde.
Es klingt immer sehr kitschig, aber das Café zu haben, ist für mich immernoch sehr romantisch. Und das Beste daran: mittlerweile auch für ein ganzes Team. Mein Herzensteam.
Warum wir?
Ein kleiner Auszug aus unserer Bewerbung…
Die Liebe zu Gastgebertum und Service zu beschreiben und sich damit zu bewerben, ist nicht ganz einfach, aber Juli hat es versucht und vor allem herausgestellt, wofür Juli liebt Kaffee steht. Denn Service und Gastgebertum hat nicht nur etwas mit dem Bedienen von Gästen zu tun, sondern mit einem Gesamtpaket aus Angebot, Verarbeitung und Präsentation. Ein Zusammenschluss aus den verschiedensten Menschen und Stellschrauben hinter und vor den Kulissen. Genau das hat Juli versucht zu beschreiben und zu bewerben:
„Viele unserer Gäste spüren an einem ganz besonderen Ort zu sein. Er ist mehr als nur aneinandergereihte Teile aus Dekoration, Mobiliar und einer ziemlich großen Kaffeemaschine mit x-Kaffeemühlen. Julis Freude und Liebe zum Detail war dabei sinnstiftend für alle Künstler:innen, die das Café geschaffen haben und die später u. a. zu guten Freund:innen wurden. Gleiches gilt für unsere Zulieferer, die nicht alle regional sind. Aber unter Ihnen sind viele sehr leidenschaftliche Handwerker:innen, die wiederum ihren besonderen Teil dazu geben: Dennis, unseren „Eiermann“ vom Biohof Varrel – Bäckerei Schröder mit dem besten Landbrot aus ganz Bremen – Grashoffs Espresso-Schokocreme zum Hinknien und viele mehr. Sie sind Bestandteil des Cafés und zugleich das Geheimnis, warum unsere Gäste mehr als nur die Summe der einzelnen Teile wahrnehmen.
Fertige Limo öffnen oder Zitronen schälen, kochen, verfeinern, einmachen, kühlen, mit Sprudel mischen, Minze kloppen und dazugeben?
Orangensaft Flasche aufmachen oder 120x Orangen pro Schicht schälen und frisch pressen?
Latte Macchiato Taste drücken oder Kaffee mahlen, wiegen, leveln, tampen, einspannen, Milch aufschäumen und zu einem Spezialitäten Kaffee mit Tulpe gießen?
In den Laden kommen, nicht angesprochen werden, sich schnell einen freien Platz suchen und wundern, wie lange es dauert, bis endlich mal jemand kommt oder bereits mit dem ersten Blick durch die Tür mit Augenkontakt und Lächeln begrüßt werden und sich willkommen fühlen, als würde man bei Freunden zu Besuch sein. Unsere Gäste schätzen unsere Nahbarkeit, unsere eigene Begeisterung für das Café und vielleicht sogar, dass es diese „Juli“ wirklich gibt und oftmals selbst an der Kaffeemaschine steht und für jeden Schnack zwischendurch zu haben ist.
Viele der Sachen, die wir machen, machen betriebswirtschaftlich keinen Sinn. Man könnte sie in sehr guter, industrieller Qualität überall kaufen und wahrscheinlich auch schneller verarbeiten. Wahrscheinlich auch mit deutlich weniger Personalaufwand. Das beste Brot, das beste Bio-Ei, Avocadocreme stampfen, abschmecken, raffinierte Texturen erzeugen – alles in Handarbeit – das ist unser USP. Keine Kompromisse.“
Ihr wollt noch mehr Eindrücke von der Veranstaltung und Informationen zum Preis? Dann besucht gern die offizielle Website: https://tourismustage-landbremen.de/tourismuspreis/